Erdwärmesonden sind beliebt: Heute sind in der Schweiz knapp 100‘000 Erdwärmesonden installiert und jedes Jahr kommen tausende neue Anlagen dazu. Diese Entwicklung ist aus energiepolitischer Sicht natürlich sehr erfreulich. Sie birgt allerdings Konfliktpotential, denn mit jeder neuen Erdwärmesonde steigt die Gefahr, dass sich benachbarte Erdwärmesonden gegenseitig beeinflussen. Zudem können bestehende Erdwärmesonden mit geplanten unterirdischen Infrastrukturbauten, wie insbesondere Verkehrstunnel, in Konflikt geraten.
Im Herbst 2016 leitete Andreas Abegg an der ZHAW School of Management and Law in Winterthur eine Tagung zum Thema «Thermische Übernutzung des Untergrunds». Nun haben Andreas Abegg und Leonie Dörig ihre Referate in aktualisierter Version publiziert. Sie betrachten die gegenseitige Beeinflussung von Erdwärmesonden aus einer regulatorischen und juristischen Perspektive und zeigen auf, welche rechtlichen Instrumente zur Vermeidung und Lösung von Nutzungskonflikten vorhanden sind, wie dabei Privatrecht und öffentliches Recht zusammenwirken und wie künftig reguliert werden kann.
Andreas Abegg/Leonie Dörig, Jusletter 25. September 2017